Das Bauen mit Baumstämmen ist so alt wie die Menschheitsgeschichte selbst. Dennoch ist das Rundstammhaus heute aktuell wie schon lange nicht mehr. Das liegt an einem zunehmenden Interesse für umweltverträgliches und naturnahes Wohnen. So ist das Rundstamm- oder auch Naturstammhaus eine der wenigen Bauweisen, die vollständig ohne synthetische Baustoffe auskommt.
Namensgebend für Rundstammhäuser ist die Verwendung von runden Holzbohlen als zentrales Bauteil. Sie kommen sowohl für die Wand als auch für die Decke zum Einsatz. Das Besondere gegenüber anderen Arten von Blockhäusern ist, dass Hersteller die Blockbohle in ihrer ursprünglichen, runden Form belassen. So finden bei anderen Formen der Blockbauweise behauene oder profilgefräste Vierkanthölzer Anwendung. Bei einem Rundstammhaus hingegen beschränkt sich die Bearbeitung auf das Entfernen der Rinde. Ein Prozess, den Fachleute auch als Besäumung bezeichnen.
Das kennzeichnende Merkmal des Rundbohlenhauses ist für Bauleute zugleich seine größte Herausforderung. Da Hersteller die Blockbohlen in ihrer Ursprungsform belassen, weisen sie unterschiedliche Profile und Konturen auf. Will man sie nun für den Wandaufbau stapeln, müssen Hersteller jeden Stamm auf die individuelle Profillinie des nächsten Stammes anpassen. Diesen Vorgang findet in Expertenkreisen auch als Parallelanriss Bezeichnung.
Aufgrund ihrer Komplexität erfordert die Naturstammbauweise viel Erfahrung und lässt nur wenig standardisieren. Das führt dazu, dass sich Rundstammhäuser unter den Holzhäusern er im oberen preislichen Segment ansiedeln.
Preislich bewegt sich ein Rohbau in Naturstammbauweise in einer Spanne von 1.500 bis 2.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Schlüsselfertig gibt es ein Rundstammhaus ab Preisen von 2.000 Euro je Quadratmeter.
Eigentümer, die ein Rundbohlenhaus kaufen, werfen nicht selten einen Blick nach Polen. Hier und in anderen osteuropäischen Ländern sind Holzhäuser oft wesentlich günstiger als hierzulande.
Grundsätzlich gibt es auch in Polen seriöse Hausanbieter, mit denen auch Deutsche schon positive Erfahrungen gemacht haben. Allerdings gilt es hier umso genauer hinzuschauen, da sich beispielsweise Gewährleistungsansprüche und Mängelbeseitigungen über Landesgrenzen hinweg als schwierig erweisen können.
Bei den Baustilen gibt es verschieden Arten von Blockbohlenhäusern. Häufig handelt es sich um eingeschossige Bungalows mit Satteldach. Es gibt jedoch auch mehrstöckige Naturstammhäuser sowie Rundstammhütten mit Flachdach.
Wer den höheren Preis nicht scheut, der profitiert mit einem Rundstammhaus von einigen Vorteilen. Demgegenüber stehen nur wenige Nachteile.
Vorteile | Nachteile |
|
|
Fälschlicherweise wird das Rundbohlenhaus häufig mit dem Blockbohlenhaus gleichgesetzt. Hier besteht allerdings ein gravierender Unterschied.
Bei einem Blockbohlenhaus sind die Rundstämme wortwörtlich nur Fassade. Der Kern besteht in einem Holzrahmenbau. Hier dienen die Blockbohlen demnach in erster Linie der Optik. Diese Bauweise kommt bei Fertighäusern und Bausätzen zu tragen.
Bei einem echten Rundstammhaus hingegen sind die Blockbohlen das tragende Element des Gebäudes und erfüllen eine statische Funktion.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse hier ein. Sie bekommen eine E-Mail zugesandt, mit deren Hilfe Sie ein neues Passwort erstellen können.