Alternatives Wohnen: Wohnformen im Vergleich, Vor- & Nachteile

Dem Alltag entfliehen und woanders ein neues Leben beginnen – Wohl jeder hat schon einmal darüber nachgedacht, seinem alten Leben den Rücken zu kehren. Alternatives Wohnen bietet so eine Flucht aus gesellschaftlichen Konventionen.

Die Gründe, warum sich Menschen für eine alternative Wohnform entscheiden, sind verschieden: Sei es der Wunsch nach mehr Freiheit, die Verbundenheit mit der Natur oder einfach nur der persönliche Wille nach Veränderung. Folgend stellen wir verschiedene Formen alternativen Wohnens für jeden Bedarf vor.

Alternatives Wohnen

Das Earthship – Alternatives Wohnen in Häusern aus Wohlstandsmüll

Bei Earthships handelt es sich um Schrottimmobilien im positiven Sinne. So dient bei dieser innovativen Wohnform Wohlstandsmüll als Bausubstanz. Die Wände beispielsweise bestehen aus alten Autorreifen. Diese werden mit Erde aufgefüllt und anschließend verputzt. Dadurch entsteht eine gut isolierte Hauswand und gleichzeitig wird die Umweltverschmutzung durch Wohlstandsmüll reduziert.

Earthship

Hinzu kommt, dass die Recycling Häuser auf ein Höchstmaß an Autarkie Ihrer Bewohner ausgerichtet sind. Für die Wasserversorgung fängt ein Becken auf dem Hausdach Regenwasser auf. Dieses wird durch ein Blumenbeet im Inneren gefiltert und gelangt bis zu viermal in den Versorgungskreislauf. Strom wird über Fotovoltaik gewonnen oder in sonnenarmen Regionen über Windkraft. Als Begründer dieser alternativen Wohnform gilt der amerikanische Architekt Michael Reynolds, der das erste Earthship 1971 in der Wüste von Mexiko baute. Für alternatives Wohnen in einem Earthship müssen Eigentümer mit rund 500.000 Euro rechnen. Hier gelangen Sie zum vollständigen Artikel über Earthships.

Das Tiny House – Mobiles Wohnen auf 8 qm

Alternatives Wohnen auf kleinstem Raum bei einem Maximum an Mobilität bietet das Tiny House. Dabei handelt es sich um ein Kleinsthaus, das auf einen Anhängergestell aufgebaut wird. Dadurch ist auch die geringe Grundfläche bedingt. Die deutsche Straßenverkehrsordnung sieht für Anhänger eine maximale breite von 2,55 m und eine Höchstlänge von 7 m vor. Dadurch ergibt sich für diese alternative Wohnform eine maximale Grundfläche von 15 qm. Die Kosten für alternatives Wohnen im Tiny House beginnen bei 20.000 Euro.

Haus auf Rädern als alternative Wohnform

Neben dem vergleichsweise günstigen Anschaffungspreis bietet alternatives Wohnen im Tiny House einen weiteren finanziellen Vorteil: Die Trennung von Gebäude und Grundstück. Bei einem klassischen Haus ist der Immobilienwert untrennbar mit dem Grundstückswert verbunden. Sinkt der Wert der Lage, beispielsweise durch den Bau einer lauten Hauptverkehrsstraße in unmittelbarer Nähe, sinkt auch der Gebäudewert. Das macht ein statische Haus zu einem riskanten Investment. Im Gegensatz dazu sind bei einem mobilen Haus auf Rädern Gebäudewert und Grundstückswert voneinander getrennt. Verliert die Lage an Attraktivität lässt es sich einfach umstellen. Der Gebäudewert bleibt stabil. Hier erfahren Sie mehr zum Haus auf Rädern.

Das Modulhaus – Das Haus, das mitwächst

Häuser in Modulbauweise haben gegenüber konventionellen Häusern einen entscheidenden Vorteil: Sie lassen sich in ihrer Größe flexibel anpassen. Modulare Raumsysteme können nach Bedarf angedockt und auch wieder entfernt werden. Sei es die Geburt eines Kindes, dessen späterer Auszug oder die Trennung vom Partner: Der Wohnflächenbedarf ändert sich in verschiedenen Lebensphasen. Durch die Möglichkeit, Wohnfläche hinzuzufügen und wieder zu reduzieren, bieten modulare Häuser die ideale Antwort auf sich ändernde Lebensumstände. Hinzu kommt, dass die meisten Modulbauten mobil sind und die einzelnen Raummodule mit einem Lkw transportiert werden können. Eine besondere Unterart dieser alternativen Wohnform ist das Containerhaus. Hier bestehen die einzelnen Module aus ausrangierten Schiffscontainern.

Transportables Haus
Die Preise eines modularen Hauses variieren je nach Ausstattung und Größe. Kleine Modulhäuser mit 30 qm Wohnfläche gibt es schlüsselfertig bereits ab 35.000 Euro.

Das Hausboot – Alternatives Wohnen auf hoher See

Der Kern allen Lebens liegt im Wasser. Damit erklären Forscher die starke Verbundenheit des Menschen zum nassen Element. Dem Traum von Freiheit und Abenteuerlust stehen allerdings aufwändige Genehmigungsverfahren gegenüber. Nicht selten dauern Genehmigungsverfahren für schwimmende Häuser über 3 Jahre und ziehen Kosten von über 25.000 Euro nach sich. Allerdings: Für Boote unter 25 Metern Länge ist ein Genehmigungsverfahren mit deutlich weniger Aufwand verbunden, da diese keinen festen Liegeplatz laut Gesetz erfordern. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen motorisierten, mobilen Hausbooten und größeren Varianten ohne Motor, die mit einem Schlepperschiff transportiert werden und eher für einen festen Standort vorgesehen sind.

Neben der Nähe zum Wasser ist die Mobilität ein weiterer Vorteil von Schwimmhäusern. Um ein Hausboot fahren zu dürfen, ist für Modelle mit weniger als 15 PS nicht einmal ein Bootsführerschein vorgeschrieben.

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