Lehmstreichputz: Kosten, Verarbeitung, Vor- und Nachteile

Gegenüber dem sonst verwendeten Mörtel hat Lehmstreichputz vor allem zwei Vorteile: Zum einen erleichtert er die Arbeit, da ihn Eigentümer statt mit einem Spachtel ganz einfach mit dem Pinsel auftragen können. Zum anderen handelt es sich bei Lehmstreichputz um einen natürlichen Baustoff, der sich nachweislich positiv auf das Raumklima auswirkt. Welche weiteren Vorteile Lehmputz besitzt sowie Nachteile, VeMit Lehmstreichputz verputzte Wandrarbeitung und Kosten.
Lehmstreichputz frisch auf einer Wand
Die Verarbeitung von Lehmputz gestaltet sich vergleichsweise simpel. Der Streichputz ist als Trockenware erhältlich. Diese Trockenmasse mischen Sie vor der Anwendung mit Wasser. Die passende Wassermenge entnehmen Sie den Herstellerangaben. Nach 20 bis 30 Minuten Standzeit kann der Lehmputz mit einem Pinsel auf den vorgesehenen Untergrund aufgetragen werden. Für einen 18 kg Eimer müssen Eigentümer mit Kosten von rund 50 Euro rechnen. Dieser reicht dann für eine Fläche von 40 m2. Als Faustregel gilt: Für einen Quadratmeter Lehmstreichputz müssen Sie mit Kosten von 1,70 Euro rechnen.

Verarbeitung

Die Verarbeitung gestaltet sich ähnlich einfach wie das Streichen einer Wand mit Farbe. So können Sie das Material mit einem Quast oder einer Bürste auftragen. Anders als bei herkömmlichen Putz ist hier kein Spachtel nötig. Zuvor empfiehlt es sich, den Untergrund zu grundieren. Wichtig: Streichen Sie die Wand an einem Stück, andernfalls bleiben unschöne Übergangslinien zurück. Nach 9 Stunden ist der Lehmputz getrocknet.

Je nach Streichtechnik lassen sich verschiedene Effekte erzielen. Wenn Sie den Lehmstreichputz mit einer Rolle auftragen, erzielen Sie eine gleichmäßige Farbschicht. Beim sogenannten Toscanastil tragen Sie den Lehmstreichputz mit der Bürste wolkenförmig auf. Im Vergleich zu herkömmlichen Mörtel ist die Oberfläche von Streichlehmputz deutlich rauer und körniger.

Vorteile

Ein großer Vorteil von Lehmstreichputz ist die obig beschriebene, einfache Verarbeitung. Auch die Kosten von Streichputz sind gegenüber einer mit Lehm oder Mörtel verputzen Wand relativ gering.

Ein weiterer Vorteil von Lehmputz besteht in seiner positiven Beeinflussung des Raumklimas. Er absorbiert Feuchtigkeit aus der Luft. Dadurch, dass er sie bei Trockenheit wieder abgibt, reguliert er die Feuchtigkeit der Raumluft.

Lehm ist diffusionsoffen. Das bedeutet, er ist durchlässig gegenüber Wasserdampf. So vermeidet er, dass sich Feuchtigkeit im Mauerwerk sammelt und verhindert Schimmelbildung.

Auch die Reinigung gestaltet sich einfach. So ist Lehmputz wischfest und kann mit einem Putzlappen abgerieben werden. Zudem enthält der Putz keine Kunststoffbindemittel, weshalb sie anders als viele andere Putzarten keinen Staub anzieht.

Lehmputz ist freundlich gegenüber Allergikern, dass er ausschließlich natürliche Bestandteil enthält. So setzt er sich beispielsweise zusammen aus Marmorsand, Kreide, Kasein und Talkum.

Nachteile

Lehmstreichputz hat vor allem einen Nachteil: Er ist weniger hart als Putzmörtel. Für Eigentümer gilt deshalb: Hauen Sie Nägel behutsamer in die Wand. Andernfalls können unschöne Risse entstehen.

Ein weiterer Nachteil ist der höhere Preis gegenüber herkömmlichen Gipsputz. Auch gegenüber Kalkputz ist Lehmputz zumeist deutlich teurer. 

Wer Lehmstreichputz kaufen möchte, der wird in einem gut sortierten Baumarkt fündig. Auch online gibt es zahlreiche Anbieter.

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