by Theresa Bruns 
Eine Auswertung von über 2.000 Anfragen von Kaufinteressierten auf Comobau zeigt: Tiny Houses sind 2022 deutlich beliebter als noch im letzten Jahr. So machen Häuser unter 40 Quadratmeter Wohnfläche 2022 24 Prozent aller Anfragen aus. Letztes Jahr waren es nur 18 Prozent. Damit ist der Anteil der Anfragen für Tiny Houses um 32 Prozent gestiegen.
Auch Häuser zwischen 40 und 60 Quadratmetern Wohnfläche können einen Anstieg der Nachfrage um 20 Prozent verzeichnen. Waren es 2021 noch 23 Prozent aller Anfragen, so sind es heute 28 Prozent aller Anfragen, die an Häuser in diesem Segment gehen.
Für Häuser jenseits der 60 Quadratmeter hingegen lässt sich ein Rückgang der Anfragen verzeichnen. 2021 gingen 59 Prozent aller Anfragen an Wohnobjekte mit einer Fläche von über 60 Quadratmetern. 2022 hingegen sind es nur 49 Prozent. Das entspricht einem Rückgang von 35 Prozent.
Als Ursache für die zunehmende Nachfrage nach Tiny Houses gegenüber dem Vorjahr lässt sich der Ukraine-Konflikt heranziehen. Viele Interessierte geben an, sich durch eine kleinere Wohnfläche unabhängiger von den steigenden Energiepreisen machen zu wollen. Waren im letzten Jahr die Beweggründe für das Interesse an einem Tiny House vor allem ökologische, so kommen in diesem Jahr zunehmend finanzielle hinzu.
Das Tiny House als Krisengewinner ist dabei nicht neu. So bildet die Weltwirtschaftskrise 2007 den Urknall der Tiny House Bewegung. Aufgrund der steigenden Immobilienpreise ziehen gerade in den USA immer mehr Menschen in ein Kleinhaus. In den letzten Jahren war der Umzug in ein Minihaus hierzulande vor allem ökologisch motiviert. Die Reduktion der Wohnfläche aufgrund wirtschaftlicher Umstände könnte hier eine neue Zielgruppe für Tiny Houses erschließen.
