Die ursprüngliche Optik, der Duft nach Nadelhölzern im Inneren – Naturstammhäuser besitzen einen ganz eigenen Charme. Weit verbreitet ist diese Bauweise im Alpenraum, aber auch in Skandinavien und Asien.
Im Zuge eines wachsenden Bewusstseins für Wohngesundheit und Umwelt gewinnt die Naturstammbauweise in den letzten Jahren wieder zunehmend an Bedeutung.
Naturstammhäuser bilden eine besondere Form der Blockbauweise. Bei Blockhäusern dienen massive Holzstämme als Grundlage für die Wand- und Deckenkonstruktion. Dabei kommen sowohl behauene Vierkanthölzer als auch Rundstämme zur Anwendung.
Von einem Naturstammhaus oder auch Rundstammhaus spricht man, wenn ausschließlich unbehauene Rundbohlen für den Hausbau zum Einsatz kommen. Im Gegensatz zu Vierkanthölzern werden die Blockbohlen nicht gefräst oder behauen, sondern bleiben in ihrer natürlichen, runden Form. Das ist der Grund, warum Rundstammhäuser auch als die ursprünglichsten unter den Blockhäusern gelten. Gleichzeitig gilt diese Form der Blockbauweise als die komplexeste. So müssen Hersteller die natürliche Form des Baumstammes berücksichtigen.
Beim Hausbau erfolgt eine detaillierte Ausarbeitung eines jeden Stammes, damit er auf die Kontur des nächsten passt. Ein Vorgang den Bauexperten auch als Parallelanriss bezeichnen
Die Naturstammbauweise bildet die komplexeste Form des Blockbaus. Die runde, naturbelassene Form der Blockbohlen stellt Hersteller vor die Herausforderung, jeden Stamm auf nächsten individuell anpassen zu müssen.
Dieser Aufwand schlägt sich auch im Preis nieder. So zählen Naturstammhäuser zu den teuersten unter den Holzhäusern. Der Preis für ein Naturstammhaus im Rohbau liegt bei rund 1.500 Euro pro Quadratmeter. Schlüsselfertig müssen Eigentümern ab 2.000 Euro je Quadratmeter rechnen. Der Preis für einen schlüsselfertigen Rundstamm Bungalow beispielsweise mit einem Grundriss von 100 Quadratmetern liegt somit bei rund 200.000 Euro.
Bei Preisen die deutlich niedriger sind, handelt es sich meistens nicht um echte Naturstammhäuser, sondern um optisch ähnliche Blockbohlenhäuser. Dazu im Folgenden mehr.
Block- und Naturstammhäuser werden häufig mit Blockbohlenhäusern gleichgesetzt. Tatsächlich jedoch handelt es sich um zwei grundlegend verschiedene Bauweisen.
Bei einem Naturstammhaus dienen die Rundstämme als tragende Wand- und Deckenelemente. Ein Blockbohlenhaus hingegen besteht im Grundgerüst aus einem Holzrahmenbau. Die Blockbohlen sind hier lediglich Fassade.
So handelt es sich bei den meisten Fertighäusern und Bausätzen nicht um echte Naturstammhäuser, sondern um Blockbohlenhäuser.
Das Rundstammhaus gilt auch als Allergikerhaus. Es lässt sich vollständig ohne synthetische Baustoffe bauen. Die Holzbauweise sorgt zudem für eine geringe Staubbelastung. Insgesamt hat das Bauen mit Naturstämme folgende Vorteile:
Auf der Seite der Nachteile ist die höhere Anfälligkeit gegenüber Wind und Wetter von Rundstammhäusern zu nennen. Diese erfordert regelmäßige Pflege. So müssen Eigentümer ihr Haus etwa alle 2 Jahre neu lackieren.
Auch der höhere Preis gegenüber Häusern in Holzrahmenbauweise ist ein Nachteil des Bauens mit Naturstämmen. Wer die höheren Kosten jedoch nicht scheut, findet eine natürliche, schadstofffreie Behausung, die so sonst kaum eine Bauweise bietet.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse hier ein. Sie bekommen eine E-Mail zugesandt, mit deren Hilfe Sie ein neues Passwort erstellen können.