Kleines Haus: Kleinhäuser mit 50 qm, 60 qm, 80 qm im Check

Lange Zeit stellte in Deutschland ein Einfamilienhaus die kleinste Form eines bewohnbaren Heims dar. Wenn ein kleines Haus unter fünfzig Quadratmeter Grundfläche besaß, diente es meist als Wochenendhaus oder Anbau ohne gesetzlich erlaubte Bewohnbarkeit. Die Fortentwicklung von Baustoffen, Haustechnik und dem allgemeinen Verständnis von Wohnraum auch von gesetzlicher Seite haben diese Grenzen aufgeweicht. Wer heute ein kleines Haus kaufen möchte, trifft auf einige Bezeichnungen, die dieser Hausgröße entsprechen. Angeboten werden die Objekte als:

Allen Hausbezeichnungen gleich ist die Dimensionierung, die sich auf einem Grundriss von zwanzig bis fünfzig und einer Wohnfläche bis zu hundert Quadratmetern bewegt.

Haustypen und Konstruktionsweisen

Als erste grundlegende Unterscheidung kann zwischen frei geplanten Bauobjekten und Fertighäusern unterschieden werden. Während in der freien Planung der Grundriss innerhalb bautechnischer Anforderungen frei wählbar ist, enthält ein kleines Fertighaus konstruktionsbedingte Grenzen. Etwa zwanzig Fertighausanbieter erlauben einen großen Gestaltungsspielraum.

Insbesondere modular aufgebaute Konstruktionsweisen sind von einigen tragenden Wänden und des Daches abgesehen individuell beeinflussbar. Ähnlich wie bei einer freien Planung hat ein kleines Haus einen Rohbau als Grundgerüst, der vielfältig anpassbar und modifizierbar ist. Als Hauptbaustoffe werden Holz und holzbasierte Aufbereitungen verwendet. Ein gemauertes Kleinhaus bauen ist auch möglich, was allerdings den Bauaufwand und die Kosten erhöht.

Ausgewählte Klein- und Kleinsthäuser

Vor- und Nachteile

Ein kleines Haus zu bauen ist eine mittel- bis langfristige Entscheidung. Die Lebensdauer ist meist auf einen größeren Zeitraum angelegt, als die Lebensphase der Erstbewohner andauert. Junge Menschen bekommen Kinder, alte Menschen sterben und Paare trennen sich. Bei der Planung sollten alle wesentlichen Eigenschaften auch unter diesen Aspekten beurteilt werden. Wenn die Bewohner wechseln, kann aus manchem Vorteil ein Nachteil werden und umgekehrt. Auch wenn der Blick in die Zukunft naturgemäß eingeschränkt ist, können vorausschauende Entscheidungen sich später auszahlen.

Vorteile:

  • Der Anschaffungspreis für kleine Häuser ist geringer
  • Beim Bauen kleiner Häuser ist der Baustoffverbrauch geringer
  • Bei Modulkonstruktionen Erweiterungen möglich
    Überschaubarer
  • Aufwand für Dämmung und Beheizung
  • Moderater Pflege- und Instandhaltungsaufwand
  • Schwierige Grundstücksverhältnisse oder beschränkte Grundfläche wird genutzt
  • Geringeres Eigengewicht verlangt weniger aufwendiges Fundament
  • Kreative Designs sind kostengünstiger umsetzbar
  • Der Standort mobiler Häuser kann verändert werden
  • Ein sehr kleines Haus (Nutzfläche unter 50 qm) unterliegt nicht der EnEV

Nachteile:

  • Genehmigungsverfahren gleich komplex wie für herkömmliche Hausgrößen
  • Eingeschränktes Platzangebot für die Haustechnik
  • Mögliche Komforteinschränkungen durch beengte sanitäre Anlagen
  • Änderungen der Lebenssituation können Nutzfähigkeit einschränken
  • Beschränktes Übernachtungsangebot für Gäste

Fertighaus oder Selbstbau

Kleines Haus Bungalow als Beispiel

Neben der Entscheidung für einen Standort ist die Wahl zwischen Selbstbau oder Fertighaus beim kleine Häuser bauen der entscheidende Vorbereitungsschritt. Auch wenn ein hohes Maß an Individualität gewünscht wird, lohnt es sich, die unterschiedlichen Konstruktionsarten der Fertighausanbieter zu prüfen. Einige Systeme sind sehr flexibel angelegt und führen zu Bauergebnissen, die von Selbstbau nicht zu unterscheiden sind. 

Neben dem Bauaufwand ist auch der Genehmigungsweg für den Bauantrag ein Argument, das für ein kleines Fertighaus spricht. Die vorhandenen Bau- und Konstruktionspläne erhöhen die Planungssicherheit, da sie meist bereits einer Vielzahl an baurechtlichen und technischen Vorgaben genügen.

Gesetze und Genehmigungen

Ein kleines Haus bauen verlangt in den deutschen Bundesländern nach einer ähnlichen Genehmigungsprozedur wie für größere Gebäude. Es gibt bei intelligenter und vorausschauender Planung allerdings einige Möglichkeiten, einzelne teils teure Vorschriften nicht zur Anwendung kommen zu lassen. Typische Beispiele sind Wohnnutzflächen unter fünfzig Quadratmeter, bei denen die Energieeinsparverordnung (EnEV) nicht angewendet wird. Für ein kleines Haus kann zur Heiz- und Warmwassererwärmung eine Einzelfeuerstelle ausreichen. Die Bauvorschriften bezüglich Abgasführung sind weniger umfangreich als für zentrale Systeme.

Preise und Kosten

Die preiswertesten Kleinhäuser, die bewohnbar gestaltet werden können, sind mobile Heime ab etwa 10.000 Euro. Im Bereich der feststehenden Kleinhäuser sind in der Preisspanne von 15.000 bis 50.000 Euro Ausführungen vom reinen Rohbau bis zum bezugsfertigen Haus erhältlich. Bei Vollinnenausbau und vollständig bereitgestellter Haustechnik werden Preise zwischen 50.000 und 80.000 Euro für Fertighaussysteme verlangt.

Als Kalkulationsansatz kann in etwa zwei drittel Hauskosten einem Drittel sonstige Kosten entgegengestellt werden. Hauptbestandteile der sonstigen Kosten sind Grundstückspreise, Bodenverankerung und Fundament, Versorgungsanschlüsse, Drainage und Baunebenkosten.

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