Finnhütten: Definition, Kosten, Vor- und Nachteile

Hierzulande eher selten anzutreffen haben Finnhütten in Skandinavien eine lange Tradition. Das gilt insbesondere in der namensgebenden Heimat Finnland. Auch als Finnhaus oder Finnlandhaus bezeichnet handelt es sich bei einer Finnhütte üblicherweise um ein Holzhaus. Kennzeichnend für diese Bauweise ist das Satteldach, das an den Seiten des Gebäudes bis zum Boden reicht. Dadurch verfügt ein Finnhaus über keine Seitenwände. Ein Grund, warum diese Bauform auch als Nurdachhaus Bezeichnung findet.

Finnhütte in einem Wald

In Deutschland sind Finnhütten wenig verbreitet. Während sie in Westdeutschland kaum zu finden sind, gibt es sie vor allem in der ehemaligen DDR, in Thüringen und an der Ostsee. Hier erfreuen sie sich vor allem als Zweitwohnsitz einer größeren Beliebtheit. So dienen sie als Ferienhäuser und Gartenlauben. Auch gibt es ganze Siedlungen aus Wochenendhäusern im Finnlandhaus-Stil. Anwendung finden sie auch als Grillhütte oder Unterstand auf Wanderwegen.

Eine größere Verbreitung finden Finnhäuser auch in Tschechien, der Slowakei und Rumänien. Verwandt mit der Finnhütte sind Bauernhäuser auf Madeira. Dabei handelt es sich ebenfalls um Nurdachhäuser, die allerdings über Dächer aus Stroh verfügen.

Vor- und Nachteile von Finnhäusern

Als Holzhaus bieten Finnhütten alle Vorteile der Holzbauweise. Durch seine Kapillarität sorgt Holz für ein angenehmes Raumklima. So nimmt es bei einer hohen Luftfeuchtigkeit Feuchtigkeit aus der Raumatmosphäre auf. Bei trockener Raumluft gibt es diese wieder ab. Dabei lässt sich mit Holz nicht nur gesund bauen, sondern auch nachhaltig.

Holz bindet während seiner Lebensdauer genau so viel CO2 wie es beim Zersetzungsprozess abgibt. Somit gilt es als CO2 neutral. Zudem handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff. Dieser verfügt außerdem bereits von Natur aus über eine gute Dämmung. Dadurch kommen Holzbauten mit weniger zusätzlichem Dämmmaterial als Massivhäusern aus.

Ein weiterer Vorteil der Finnhütte ist die große Dachfläche. Diese bietet mehr Angriffsfläche für Sonneneinstrahlung als bei einem gewöhnlichen Satteldach und fungiert somit als natürliche Wärmequelle. Das spart Heizenergie und -kosten.

Nachteile von Finnlandhäusern

Das markanteste Merkmal von Finnhütten bietet zugleich auch einen Nachteil. Das Dach, das vom Giebel bis zum Boden reicht, sorgt dafür, dass die Seiten des Hauses eine einzige Dachschräge bilden. Das macht die Inneneinrichtung wir das Aufhängen von Bilder oder Stellen von Möbeln kompliziert. Bei Schränken und Regalen sind oft Sonderanfertigungen erforderlich. Anhänger der skandinavischen Holzhäuser schätzen jedoch auch die gemütliche Atmosphäre, die durch die Dachschrägen entsteht.

Was ein Finnhaus kostet

Finnhütten gibt es im Vergleich zu herkömmlichen Fertighäusern schon mit deutlich kleineren Grundflächen. Das liegt daran, dass sie vor allem als Freizeitimmobilie Anwendung finden. In Zeiten von Tiny Houses und Mobilheimen, in denen Minihäuser immer beliebter werden, bieten demnach auch Finnhäuser eine Alternative zum klassischen Einfamilienhaus. Sie verfügen meist über ein bis zwei Etagen und bereits ab Wohnflächen von 25 Quadratmetern.

Viele Anbieter für Finnhütten bieten diese bereits vollständig ausgestattet an mit entsprechend auf die Dachschrägen abgestimmten Möbeln. Für ein solches schlüsselfertiges Haus lassen sich Kosten von 2.000 Euro pro Quadratmeter kalkulieren. Hinzu kommt der Preis für das Grundstück, der je nach Region sehr unterschiedlich ausfallen kann.

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